Selbstbestimmte Geburt mit einem gestärktem ICH

Hallo Julia,

ich habe einen deiner Hypnobirthingkurse besucht.

Mir ist es nun ein wichtiges Anliegen, dir eine Rückmeldung zu meinen Erfahrungen zu geben.

Zuallererst kann ich festhalten, dass mir der Besuch deines Kurses in Vorbereitung auf die Geburt vor allem in seelischer Hinsicht eine große Unterstützung gewesen ist.

Erst mit dem Beenden und der fortführenden Beschäftigung mit den Inhalten des Kurses, ist mir bewusst geworden, dass mir zum Zeitpunkt des Kurses eine wirkliche Verbindung zu meinem Sohn gefehlt hatte.

Die täglichen Meditationsübungen haben mir geholfen, mir sehr viel bewusster über die spezielle Verbindung zwischen mir und meinem Kind zu werden. Durch diese Bindung gestärkt, konnte ich mich gleichzeitig sehr gut gedanklich auf die Geburt vorbereiten. Welche Rolle sowohl mein Kind dabei spielen wird als auch welche ich einnehmen möchte.

Die Zuflucht in meinen inneren Raum hat mir gerade in den letzten Wochen und Tagen der Schwangerschaft sehr geholfen, diese schwierige letzte Phase der Schwangerschaft gut zu überstehen. So hatte ich das Gefühl, ich kann die Geburt auch gedanklich anstupsen. Besonders die Vorstellung über die Öffnung des Muttermundes, war dabei immer wieder ein fester Ankerpunt, nachdem ich zuletzt immer wieder gut greifen konnte.

Auch in der ersten Phase der Wehen suchte ich diesen von mir über Monate gefestigten inneren Raum auf. Meine Mediationen habe ich mit dem immergleichen Sound (Meeresrauschen) unterlegt. Die Konditionierung auf diese bestimmten Geräusche hat mir sehr gut geholfen, instinktiv in mir versinken zu können.

Im Grunde befand ich mich während der Geburt in einer Art Transzustand. Auch wenn es nicht dieser ganz bestimmte innere Raum war, in dem ich verweilte, erlebte ich die Geburt mit einem dämpfenden Schleier. Die Schmerzen der Geburt waren mir immer wieder mal für einige Momente sehr bewusst. Doch einen Großteil der Zeit empfand ich eher eine innere Leere. Sie wusch meinen Kopf frei von sämtlichen Gedanken. So war ich wenig mit mir und den Schmerzen beschäftig, allerdings auch wenig bei meinem Sohn. Da ich in einem entscheidenden Moment aber sofort präsent und bei meinem Kind war, weiß ich vor allem im Nachhinein, dass mein Transzustand genau so stattfinden musste, wie er stattgefunden hat.

Insgesamt erlebte ich eine äußerst selbstbestimmte Geburt. Ich konnte, wie es von Anfang an mein Wunsch gewesen ist, im Geburtshaus entbinden. Auf meine Wünsche wurde kompromisslos eingegangen. Dort wo es nötig gewesen ist, wurde ich einfühlsam geleitet, ohne dass ich nicht auch das Gefühl gehabt hätte, mich jederzeit anders entscheiden zu dürfen. Dass die Geburt insgesamt so selbstbestimmt verlaufen ist, schreibe ich einerseits also dem Geburtsort zu, andererseits aber ganz eindeutig meinem gestärktem Ich, welche ich im hohen Maße deinem Kurs zu verdanken habe.

Unser Sohn erblickte sieben Stunden nach Einsetzen der Wehen das Licht der Welt. Er ist ein ganz wundervoller, geduldiger und ruhiger Junge und bereitet uns jeden Tag sehr viel Freude.

Herzliche Grüße, Elena