Anna – ein regelrechter Spaziergang

Liebe Julia,

Emil ist 8 Tage über Termin bei uns zuhause zur Welt gekommen mit einem Geburtsgewicht von 4220 g. Wir sind alle gesund und wohl auf!

Im Vergleich zu Edgars Geburt war es ein regelrechter „Spaziergang“ – die Geburt hat unter 6 Stunden gedauert, ohne Geburtsstillstand. Sie begann mit einem Blasensprung und bald darauf setzten schon ziemlich schnell die Wehen ein. Hinterher war ich ganz verblüfft und fast ein wenig überfahren, dass es so schnell gegangen ist. Auch die Wehen waren irgendwie erträglich, auch wenn sie mich gegen Ende, bis der Muttermund ganz offen war, doch sehr an meine Grenzen gebracht haben.
„Herausgeatmet“ habe ich Emil nicht, wie ich es aus Hypnobirthingquellen teilweise gehört habe (für mich eine traumhafte Vorstellung!). Stattdessen war es schon ein ganz schöner Act, den Kleinen herauszupressen. Und die Wehen setzten auch so heftig ein, dass mir nicht mehr der Sinn danach stand, die Trancen anzuhören. Aber ich hatte die Inhalte die ganze Zeit im Kopf. Als meine Hebamme schließlich hier aufkreuzte, feststellte, dass ich bei 5 – 6 cm war und es noch eine Weile dauert, da sagte ich mir: Pah, die letzen Zentimeter mache ich jetzt in einer Stunde! Dabei habe ich mir dann die ganze Zeit vorgestellt, dass die Gebärmutter das schon von ganz alleine macht, ich weich bin und mich öffne wie eine Blume. So war ich wirklich in nicht allzu langer Zeit schon bei 10 cm.

Ich bin mir sicher, dass unter anderem die täglichen Trancen, die ich davor wochenlang trainiert habe, zu dieser schnellen Geburt verholfen haben und bin total froh, dass ich den Hypnobirthingkurs bei dir gemacht habe. Die Geburt war vergleichsweise so einfach, dass sie kaum irgendwelche starken negativen Erinnerungen hinterlassen und mich sogar mit Edgars Geburt ausgesöhnt hat. Ich habe diesmal überhauptkeine Probleme, von Emils Geburt zu erzählen 🙂 – und das hat mich schon belastet, dass ich bei Edgars Geburt immer so schnell in Tränen ausgebrochen bin, wenn ich darüber Details preisgegeben habe.

Liebe Julia, vielen Dank für Alles!

Leider hat meine Krankenkasse den Kurs nicht unterstützt, obwohl ich denen zu der Rechnung und dem ausgefüllten Leistungsbogen ein sehr überzeugendes Anschreiben gesendet habe. Die haben mich extra angerufen, um sich dafür zu entschuldigen, mit sichtlich schlechtem Gewissen. Naja, ich habs wenigstens probiert und mit dem Brief erneut darauf hingewiesen, dass dies ein sehr hilfreicher und sinnvoller Kurs ist, wenn Ängste bezüglich einer bevorstehenden Geburt vorliegen. Und wer weiß, wie mir so ein Kurs schon bei der ersten Geburt geholfen hätte, wo ich noch keine Ängste hatte…

Deshalb wünsche ich dir – und natürlich auch allen Gebärenden! -, dass die Krankenkassen bald ein einsehen haben, damit Hypbobirthing kein Luxus ist, sondern bekannter wird und für alle frei zugänglich.

Ich drück dich ganz herzlich,
Anna