Liebe Julia,
Mein kleiner Bericht.
Mein ET war der 18.09., gekommen ist Evan Louis dann am 22.09 um 3:15am, da ich entschieden habe, die Sache ein wenig zu beschleunigen. Nachdem ich zur Kontrolle im AVK war, hat sich meine Vermutung bestätigt, dass das Baby schon sehr groß ist.
Er wurde bereits auf knapp 4500g geschätzt und die Wehen, die ich bis dato hatte (regelmäßig) wurden einfach nicht stärker. Die Ärztin meinte sie wäre zuversichtlich, dass ich das trotzdem schaffe, wir uns wenn nix passiert 3 Tage später wieder sehen und dann eventuell in fünf Tagen einleiten. Mein Bauchgefühl sagte mir dennoch, dass er eigentlich jetzt raus sollte. Am Abend schrieb ich dann meiner Hebamme, die als freie Hebamme in Potsdam (St. Josefs) arbeitet. Sie meinte dann direkt, ich könne ab 20h ins Krankenhaus kommen und sie guckt sich das mal an. Gesagt getan, Mutti angerufen das sie mit mir hinfährt, mein Mann blieb beim großen. Ihr Vorschlag, die Fruchtblase anzupiecksen, da ich definitiv zu viel Fruchtwasser hatte und die Gebärmutter gar keine Chance hatte, stärker zu kontraktieren. Danach eine minimal Dosierung Wehenmittel. Nachdem ich alles mit Mutti und Mann durchgesprochen habe, blieb Mutti da um mit mir die Geburt zu meistern. somit hatte sich meine Unsicherheit, ob mein Mann der richtige Begleiter wäre, von selbst erledigt. Beide Maßnahmen zeigten sofortige Wirkung und ich kam ziemlich gut und schnell auf 5cm. Ruhige Musik und lockere Stimmung halfen dabei sehr gut. Ich stand viel, wollte mich dann aber lieber hinlegen, da stehen sich nicht mehr gut anfühlte. Ab dato wurde es dann sehr schmerzhaft und ich tönte zu jeder Wehe, was ich vorher nie gedacht hätte. Ich fühlte mich nur ab und zu unwohl, dachte aber immer an die Öffnung meines Muttermunds. Nochmal 1,5 – 2h später war ich auf 10cm, aber der Kopf des Babies machte wieder was es wollte, so dass ich mich auf die Seite legen sollte. Da ich meiner Hebamme vollends vertrauen kann, tat ich das gesagte und blieb ca. 30 lange Minuten in dieser Position. Ich konnte auch schon pressen und der Kopf ging in gewünschte Position. So langsam verliesen mich die Kräfte und ich fluchte und schimpfte das ich nicht mehr wollte und er da nicht durch passt. Wieder auf dem Rücken und der Möglichkeit beide Bettseiten zu zerquetschen, presste ich bei jeder wehe so effektiv ich konnte, bis ich spürte, das der Kopf fast draußen war (es brannte wie Feuer)… Bei der nächsten Wehe gab ich alles und der Kopf kam raus. Erstmal Erleichterung, aber die Hebamme meinte direkt bei der nächsten Wehe musste ich kräftig mitarbeiten, aufgrund der Größe könne sie nicht ziehen, die Nabelschnur war um den Hals und die Schultern etwas verkantet. Also nochmal alles was ging und das kleine Riesenbaby war draußen, direkt auf meiner Brust und wunderschön. Erst kurze Zeit später kam überhaupt eine Ärztin dazu. Die gesamte Geburt über waren wir nur zu dritt. Alles war groß und viel: Fruchtwasser, Plazenta und Baby! Evan kam mit 4700g, 55cm und 37cm KU zur Welt! Die fünf Tage, die die Ärztin warten wollte, wären im AVK sicher im Kaiserschnitt geendet. So haben wir 5h ohne jeglichen Schmerzmittel gebraucht, was sogar 3-4h schneller waren als meine Hebamme gedacht hätte.
Die Trancen haben mich definitiv bestärkt und mir bereits in der Vorbereitung sehr gut getan. Vor allem die Affirmationen zeigten Wirkung bei der Geburt, weil ich mir einzelne Passagen ins Gedächtnis rufen konnte und Kraft daraus geschöpft habe. Zu keiner Zeit passierte etwas, womit ich nicht einverstanden war. Alles in allem meine Wunschgeburt!
Danke für deinen tollen Kurs und alles Gute!
Sandra